Die digitale Revolution beginnt nicht auf der Vorstandsetage, sondern am Schaltschrank – dort, wo die wahre Intelligenz der Industrie vernetzt wird. Integratoren sind die Brückenbauer zwischen analoger Substanz und digitaler Steuerung. Sie bringen Altanlagen ins Datenzeitalter, heben verborgene Potenziale und entscheiden, welche Prozesse wirklich automatisiert werden und wo Wert geschaffen wird.
Die Nachfrage nach Systemintegration wächst rasant: Der globale IoT-Integrationsmarkt steigt laut Markets&Markets bis 2028 auf über 12 Milliarden USD – jährliches Wachstum von rund 31 %. Das ist kein Silicon-Valley-Hype, sondern Folge echter Probleme:
Brownfield dominiert: 80 % der Systeme in Europa sind älter als 10 Jahre, Retrofit ist Pflicht.
Digitale Fabriken brauchen herstellerübergreifende Integrationsfähigkeit, Schnittstellenvielfalt und flexible Zugriffslogik.
Betreiber verlangen Lösungen, die sich mit minimalem IT-Aufwand skalieren lassen – integratorisch, nicht projektgetrieben.
Integratoren sind das “Missing Link”, das Digitalisierung nicht zur Theorie, sondern zum Rückgrat der Wertschöpfung macht.
Nachholbedarf ist riesig, und Integratoren gewinnen Vorsprung, indem sie digitale Vorreiterprojekte realisieren und daraus skalierbare Lösungen entwickeln.
Ein Beispiel liefert Schaerer Coffee Systems in der Schweiz: Mit der Plattform Coffee Link hat der Hersteller mehr als 90.000 Kaffeemaschinen weltweit digital vernetzt. Jede Maschine sendet Status-, Temperatur- und Verbrauchsdaten in Echtzeit an die Cloud. Betreiber können Füllstände, Fehler, Wartungszyklen oder Umsätze remote überwachen. Serviceeinsätze erfolgen nur bei Bedarf, Ersatzteile werden automatisiert disponiert. Für Schaerer bedeutet das den Schritt vom Produkt- zum Plattformanbieter mit Abo-basierten Serviceverträgen, Pay-per-Cup-Modellen und neuen, wiederkehrenden Erlösen.
Ein zweites Beispiel zeigt Lineage Logistics, Betreiber von über 400 Tiefkühllagern in den USA und Europa. Das Unternehmen nutzt die Plattform Ndustrial Nsight®, um Energieverbrauch und Betriebskosten zu steuern. Sensoren erfassen Stromverbrauch, Temperatur und Lastspitzen; KI-gestützte Regelwerke verschieben energieintensive Kühlzyklen automatisch in günstige Tarifzeiten. Ergebnis: 34 % weniger Energieverbrauch und 4 Mio. USD jährliche Einsparung. Der Plattformgedanke zeigt sich darin, dass Optimierungen eines Standorts sofort global ausgerollt werden können. Wissen wird multipliziert statt isoliert.
Auch im europäischen Raum wirkt Plattformlogik: Eine Studie zu Smart-Retrofit-Projekten in Irland und Griechenland zeigt, wie ältere Industrie- und Bürogebäude über eine IoT-Plattform vernetzt wurden. Sensorik für Heizung, Lüftung und Energieverbrauch wurde nachgerüstet, ein Regelwerk verknüpft Verbrauchs- mit Nutzungsdaten. Die Plattform reagiert automatisch auf ineffiziente Muster: Geräte fahren bei Leerlauf herunter, Spitzenlasten werden geglättet. Das Ergebnis: bis zu 60 % Energieeinsparung in Spitzenzeiten, im Schnitt 5–10 % im Betrieb. Ein Beleg, wie Plattformlogik selbst Bestandsanlagen in lernfähige Systeme verwandelt.
Diese Beispiele zeigen, wie Integratoren durch Plattformdenken den Schritt von Einzellösungen zu skalierbaren Geschäftsmodellen meistern und aus Technikprojekten echte digitale Ökosysteme formen.
Viele Integratoren stoßen im Alltag auf massive Hürden, die ihre Skalierbarkeit systematisch ausbremsen. Besonders die Vielzahl an Altanlagen mit individuellen, proprietären Steuerungen macht jede Anbindung zu einem eigenen Projekt, dessen Aufwand sich ständig wiederholt. Unterschiedliche Protokolle und geschlossene Schnittstellen führen zu Datensilos und verhindern eine durchgängige Kommunikation – es entsteht ein hoher Anteil an Sonderprogrammierung, der Ressourcen bindet und die Umsetzungsgeschwindigkeit limitiert.
Hinzu kommt der akute Fachkräftemangel: IT/OT-Expertinnen sind knapp und integratorische Projekte hängen oft von Einzelpersonen ab. Die Folge sind Projektverzögerungen und eine eingeschränkte Expansionsfähigkeit, wodurch potenzielle Umsätze verloren gehen. Schließlich sinken Margen, weil klassische Hardwareerlöse und einmalige Integration für nachhaltigen Unternehmenserfolg nicht mehr ausreichen. Viele Integratoren geraten unter Preisdruck oder können ihre Leistungen nicht in ein wiederkehrendes, skalierbares Modell überführen.
Ohne einen Plattformansatz, der Modularisierung, Wiederverwendung und einfache Integration in den Mittelpunkt stellt, bleibt Wachstum punktuell und schwer planbar. Die Gefahr der Vergleichbarkeit und Austauschbarkeit wächst, wenn Lösungen immer wieder im Projektmodus entstehen, anstatt sich als skalierbare Services etablieren zu können.
Hier setzt die Plattformlogik an – sie bringt die fragmentierte Welt der Integratoren auf ein neues Niveau. Statt jedes Projekt individuell zu verdrahten, schaffen Plattformen eine gemeinsame Struktur, auf der Wissen, Logik und Wiederverwendung wachsen können. Das ist entscheidend, weil Skalierbarkeit nicht durch mehr Personal entsteht, sondern durch Systeme, die sich selbst fortpflanzen.
Plattformlogik bedeutet, dass jede Integration zum Baustein für die nächste wird. Was einmal als Regel, Dashboard oder Automatisierung erstellt wurde, lässt sich wiederverwenden – über Standorte, Branchen und Kunden hinweg. Dadurch entsteht ein Netz von Lösungen, das nicht linear, sondern exponentiell skaliert. Integratoren werden so von Projektlieferanten zu Betreibern lebender Ökosysteme.
Der Plattformgedanke ist der richtige Weg, weil er Effizienz mit Lernfähigkeit kombiniert: Daten werden nicht nur gesammelt, sondern in Entscheidungslogik übersetzt. Jede neue Installation stärkt das Gesamtwissen, jede Anwendung macht die Plattform präziser. Das Ergebnis: weniger Doppelarbeit, mehr Tempo, bessere Margen und eine Digitalisierung, die sich selbst trägt:
Retrofit statt Neubau: Alt und Neu werden per Gateway eingebunden, proprietäre Protokolle aufgebrochen.
No-Code-Templates und Wiederverwendung: Regelwerke, Dashboards und Automatisierungen einmal als Template entwickelt und beliebig oft ausgerollt.
Offene Schnittstellen und Protokollvielfalt: Von Modbus bis MQTT –** die Plattform **integriert alles, statt Integratoren zu API-Programmierern zu machen.
OEM-Optionen und White-Label: Integratoren können eigene Plattformen branden, neue Geschäftsmodelle etablieren und recurring revenue aufbauen.
Security by Design: Zertifizierte Rollenrechte, IT/OT-Sicherheit und Nachweisbarkeit erleichtern Vertrieb – gerade im kritischen Infrastruktur- oder Energiegeschäft.
Die Vorteile für Integratoren sind direkt spürbar – und reichen weit über technische Vereinfachung hinaus. Plattformlogik verändert, wie Integratoren denken, arbeiten und wachsen. Aus Projektdruck wird Planbarkeit, aus Einzellösungen entsteht ein System von wiederverwendbaren Modulen, das sich von Kunde zu Kunde weiterentwickelt. Sie gewinnen Zeit, Klarheit und betriebliche Stabilität – und die Fähigkeit, ihr Wissen zu multiplizieren, statt es jedes Mal neu zu erzeugen:
Weniger Abhängigkeit von Fachkräften, dank modularer Bausteine und Wiederverwendung.
Mehr Marge durch wiederkehrende Serviceumsätze – Templates statt Einmalanpassungen.
Planbare Umsätze mit SaaS-, White-Label- und OEM-Optionen, anwendbar auf viele Branchen.
Sicherheit und Vertrauen, weil Betreiber und Kunden regulatorische Anforderungen sofort erfüllen.
Skalierbare Expansion durch unkomplizierte Einbindung neuer Standorte, Aggregation von Daten und Analysen, automatisiertes Reporting.
Der operative Alltag wird planbar: Fehlerwarnungen kommen als Push-Nachricht, Serviceeinsätze werden nicht mehr auf Verdacht gefahren, sondern datenbasiert gesteuert. Integratoren setzen ihre Zeit nicht mehr für Schnittstellenfrickeln, sondern für Wertschöpfung und Ausbau ein.
Die echte Industrieavantgarde sitzt heute am Schaltschrank, baut Plattformen, nicht Patchwork.
Mit VION als Technologiebasis gelingt der Wandel vom projektgetriebenen Einzelkämpfer zum skalierbaren Plattformpartner.
Wer den nächsten Schritt geht, multipliziert Effizienz, etabliert neue Serviceerlöse und wird zum eigentlichen Treiber der Digitalisierung.
Der Zeitpunkt ist ideal – und die Plattformlogik macht aus Integratoren die gestaltende Kraft für Wertschöpfung und Wachstum.
Wer nicht beginnt, bleibt im Preiskampf.
Wer die Plattform nutzt, macht aus jedem Auftrag einen Produktbaukasten – und gibt der Industrie eine neue Agenda.