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Okt 31, 2025

Automatisierung als Klimaschutz-Strategie: Effizienz ist der neue Wettbewerb

Benjamin Friedrich

Klimaschutz beginnt nicht bei neuen Technologien, sondern bei besserer Nutzung der bestehenden. In Europas Industrie liegt ein gewaltiges Potenzial verborgen: Maschinen, Anlagen und Prozesse, die schon heute Energie einsparen könnten, wenn sie intelligent gesteuert würden.

Automatisierung ist längst mehr als Produktivität. Sie ist der entscheidende Hebel, um Energieverbrauch, CO₂-Ausstoß und Ressourcenverschwendung zu senken. Und damit ein stiller, aber messbarer Beitrag zum Klimaschutz.

Politischer Rahmen: Effizienz als Europas Klimakompass

Die Europäische Union hat sich mit der Energy Efficiency Directive (EED) verpflichtet, den Energieverbrauch bis 2030 um 11,7 % gegenüber 2020 zu senken. Der Green Deal geht noch weiter: Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden. Diese Ziele sind ambitioniert und ohne Automatisierung nicht erreichbar.

Laut der EU-Kommission wäre der Energieverbrauch heute 27 % höher, wenn keine Effizienz- und Automatisierungstechnologien im Einsatz wären. Anders gesagt: Jede Regelung, jeder Sensor, jeder Algorithmus spart Energie und CO₂.

Wie und wo Automatisierung heute wirkt

Automatisierung übersetzt Beobachtung in Handlung. Sensoren erkennen, wenn Maschinen im Leerlauf laufen. Regelalgorithmen schalten Systeme ab, wenn keine Last anliegt. Predictive Maintenance sorgt dafür, dass Komponenten getauscht werden, bevor sie ineffizient werden.

Die Ergebnisse sind greifbar: Laut dem Branchenverband ZVEI lassen sich durch Prozessautomation 10 – 25 % Energie bei Maschinen und Anlagen einsparen. Studien des Fraunhofer IPA bestätigen: Automatisierung reduziert nicht nur den Verbrauch, sondern stabilisiert Netze und senkt Spitzenlasten. Das ist entscheidend für eine nachhaltige Energieversorgung.

Diese Entwicklung wird zunehmend auch in konkreten Unternehmensbeispielen greifbar, die zeigen, wie Automatisierung in der Praxis funktioniert. Vom Gebäudemanagement bis zur Fertigung, von kleinen Anpassungen bis zu systemischen Umbrüchen:

Schneider Electric, Frankreich: Im Headquarter „Le Hive“ wurde die gesamte Gebäudetechnik automatisiert, von Beleuchtung über Heizung bis hin zu Lüftung und Energieverteilung. Sensoren regeln das Klima raumweise, Verbrauchsdaten werden zentral analysiert und Optimierungen automatisch eingespielt. Das Ergebnis: zwischen 2009 und 2021 sank der Energieverbrauch um 41 %, die CO₂-Emissionen um 88 %. Der ROI lag bei unter fünf Jahren. Für Unternehmer zeigt dieses Beispiel: Effizienz beginnt im Detail und zahlt sich messbar aus.

MIPU, Italien: In einer metallverarbeitenden Fabrik wurde eine bestehende Produktionslinie mit Sensorik, intelligentem Monitoring und Regelalgorithmen nachgerüstet. Das System erkennt Leerlaufzeiten und schaltet Motoren automatisch ab, wenn keine Last anliegt. Der Energieverbrauch sank um 11 %, ohne in neue Maschinen zu investieren. Für Mittelständler ist das ein typischer Hebel: Retrofit statt Neubau, kleine Eingriffe mit großer Wirkung.

Industrieunternehmen, Schweden: Eine europaweite Studie beschreibt, wie digital vernetzte Fertigung langfristig ganze Werke optimiert. Sensorik und Machine-Learning-Modelle analysieren Temperatur, Laufzeiten und Lastverteilungen. So konnten Energieeinsparungen von 5–10 % im ersten Jahr und bis zu 60 % über mehrere Jahre erzielt werden. Unternehmer erkennen daran: Der größte Hebel entsteht, wenn Systeme miteinander sprechen und nicht wenn sie nebeneinander arbeiten.

Diese Zahlen stehen für eine einfache Wahrheit: Automatisierung ist kein theoretischer Beitrag zum Klimaschutz. Sie wirkt sofort, messbar und skalierbar.

Wenn Klimaschutz sich rechnet

Energie ist längst nicht mehr nur Umweltfrage, sondern Kostenfaktor. In Zeiten volatiler Preise kann der Energieverbrauch über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Unternehmen, die digital gesteuert produzieren, sind weniger anfällig für Preisschwankungen und CO₂-Abgaben.

Schneider Electric zeigt: Was effizient ist, ist auch profitabel. Der Mittelstand profitiert besonders, weil er Prozesse besitzt, die oft über Jahre kaum verändert wurden. Hier wirken schon kleine Automatisierungsschritte doppelt: Sie senken Kosten und CO₂ zugleich.

Die EU unterstützt Effizienzmaßnahmen über Programme wie „Fit for 55“ und die nationale Energieeffizienzförderung. Unternehmen, die in Automatisierung investieren, profitieren von Steuervergünstigungen und CO₂-Gutschriften. Gleichzeitig verteuern CO₂-Zertifikate ineffiziente Prozesse. Das Ergebnis: Wer digitalisiert, spart nicht nur Energie, sondern auch reale Kosten. Die ökonomische Logik verschiebt sich von kurzfristiger Investition zu langfristiger Betriebseffizienz.

Der Mittelstand als Schlüsselfaktor

Automatisierung ist keine Frage neuer Maschinen, sondern klügerer Steuerung. Viele der größten Hebel liegen im Bestand. Durch Retrofit-Lösungen können bestehende Anlagen mit Sensorik, Steuerung und Datenschnittstellen nachgerüstet werden. So werden auch kleine und mittlere Unternehmen Teil der Klimaschutzarchitektur.

Nur 18 % der europäischen KMU nutzen derzeit systematisch Datenanalysen. Genau hier liegt das Potenzial. Wer beginnt, Energieflüsse transparent zu machen, entdeckt sofort Einsparreserven von Leerlaufzeiten über ineffiziente Druckluftsysteme bis hin zu ungenutzten Nachtlasten.

Auch VION versteht Automatisierung als strategisches Werkzeug: nicht nur zur Steuerung, sondern zur Entlastung. Die Plattform verknüpft Sensorik, Regelwerke und Berichterstattung zu einem Ganzen. Betreiber sehen in Echtzeit, wo Energie verloren geht – und können automatisiert reagieren, bevor es teuer wird.

Automatisierung ist also kein Selbstzweck, sondern eine Haltung. Sie steht für Verantwortung im Maschinenraum – und für die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit nicht nur Ziel, sondern Systemleistung ist.

Vom Betrieb zum Netz

Automatisierung endet nicht an der Werkstür. Intelligente Steuerungen und vernetzte Systeme tragen längst zur Stabilität des gesamten Energiesystems bei und zeigen, wie technische Intelligenz wirtschaftlich wirksam wird.

In Dänemark werden Windparks automatisiert mit industriellen Großverbrauchern synchronisiert. Wenn zu viel Windstrom erzeugt wird, starten energieintensive Prozesse automatisch: etwa Kühlhäuser oder Produktionsanlagen, die Wärme speichern. So wird überschüssige Energie genutzt, statt abgeregelt, und das Netz bleibt stabil.

Auch BASF in Ludwigshafen zeigt, wie Automatisierung im großen Maßstab funktioniert. Das Werk betreibt ein internes Smart Grid mit Tausenden Sensoren, das Energieflüsse, Dampf und Abwärme in Echtzeit überwacht. Wenn der Energiebedarf in einem Teil des Werks steigt, senkt ein anderer Bereich automatisch seinen Verbrauch. Das spart jährlich mehrere Millionen Kilowattstunden und verhindert CO₂-intensive Lastspitzen.

Diese Beispiele machen sichtbar, was Automatisierung im Kern bedeutet: Systeme, die eigenständig reagieren, bevor Energie verschwendet wird. Sie ist nicht nur Effizienzmaßnahme, sondern wird zum Rückgrat eines stabilen, emissionsarmen Energiesystems.

Wenn Maschinen lernen, effizient zu denken

Die nächste Generation der Automatisierung ist adaptiv. KI-gestützte Systeme wie bei ABB Ability™ Energy Management, Siemens Industrial Edge oder Schneider Electric EcoStruxure™ analysieren Daten permanent, um Anlagen dynamisch zu optimieren. In einem Pilotprojekt von Siemens in Österreich, konkret im Werk Amberg, wo industrielle Steuerungssysteme und elektronische Baugruppen gefertigt werden, wurde eine bestehende Fertigungslinie mit einem intelligenten Steuerungssystem nachgerüstet. Sensoren erfassten Temperatur, Motorlast und Druck in Echtzeit. Die Software lernte aus diesen Daten, wann sich Pressen, Fräsen und Montageeinheiten drosseln oder abschalten lassen, ohne den Produktionsfluss zu beeinträchtigen. Dadurch sank der Energieverbrauch um bis zu 18 %, ganz ohne neue Hardware. Ein reines Software-Upgrade mit unmittelbarem ROI.

Auch SKF in Schweden, im Werk Göteborg, in dem Lager und Präzisionskomponenten für Industrieanwendungen gefertigt werden, zeigt, wie lernende Systeme konkret wirken: Dort nutzt das Unternehmen Machine-Learning-Modelle, um Motorlasten und Drehmomente fortlaufend anzupassen. Das System überwacht Werkzeugmaschinen, Walzwerke und Spindelantriebe, erkennt, wann Motoren ineffizient laufen oder auf Verschleiß hindeuten und gleicht Belastungen automatisch aus. Ergebnis: weniger CO₂-Emissionen, längere Wartungsintervalle und geringere Stillstandszeiten – ein direkter Gewinn für Betrieb und Umwelt. Solche Systeme machen Automatisierung zu einem lernenden Prozess: Je länger sie laufen, desto nachhaltiger wird der Betrieb.

Mittelstand & Realität: Zwischen Trägheit und Transformation

Viele Mittelständler wissen zwar, dass sie handeln müssten, tun es aber nicht. Laut Bitkom geben 47 % der Unternehmen an, Digitalisierungsprojekte aus früheren schlechten Erfahrungen zu meiden: zu teuer, zu kompliziert, zu wenig Nutzen. Oft fehlt nicht das Geld, sondern das Vertrauen, dass sich Aufwand lohnt. Hinzu kommen fehlende Fachkräfte und überforderte IT-Strukturen.

Hier liegt die eigentliche Herausforderung und Chance. Plattformen wie VION bieten einen anderen Zugang: niedrigschwellige Integration, Retrofit statt Komplettumbau, klare wirtschaftliche Nutzenrechnung. Automatisierung wird so vom Großprojekt zur pragmatischen Lösung, die sofort Wirkung zeigt. Wer einmal sieht, wie Energieflüsse in Echtzeit sichtbar werden, erlebt Digitalisierung als Entlastung, nicht als Belastung.

Fazit: Automatisierung ist Werkzeug der europäischen Entwicklung

Automatisierung ist nicht nur echter Unternehmensvorteil. Sie stärkt Europas Energieunabhängigkeit. Jedes intelligente System reduziert Verbrauch, stabilisiert Netze und senkt Importabhängigkeiten. Effizienz wird damit zur Sicherheitsstrategie – sie macht Europa widerstandsfähiger gegen Energiekrisen und geopolitische Schocks.

Automatisierung ist auch nicht nur technische Innovation, sondern Ausdruck einer neuen industriellen Kultur. Europa zeigt, dass Fortschritt nicht in Geschwindigkeit liegt, sondern in Bewusstsein: Technologie dient, wenn sie Verantwortung trägt. Was früher Kontrolle war, wird heute Verantwortung. Und was früher Aufwand bedeutete, wird heute zur Grundlage einer nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit.

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Benjamin Friedrich

Benjamin Friedrich ist Geschäftsführer von VION. Er entwickelt Strategien für digitale Infrastruktur, Energieeffizienz und Automatisierung. Sein Fokus liegt auf Plattformlogik und der Frage, wie Technologie die Wettbewerbsfähigkeit und Entwicklung europäischer Märkte stärkt.

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